Bei einer repräsentativen Umfrage sagten neun von zehn Menschen (88 Prozent), dass [ sie ] sich ein Leben ohne die mobilen Geräte nicht mehr vorstellen können
- Quelle: finanztreff.de
Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter geworden. Und genau wie dein echtes Zuhause, solltest du auch dein digitales Zuhause regelmäßig unter die Lupe nehmen.
Hier kommen meine persönlichen Tipps für Smartphone aufräumen!
Ich selbst nutze ein iPhone. Die hier aufgeführten Punkte gelten natürlich weitestgehend auch für Android Handys und andere Smartphones. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung, kann ich aber nur über die Apple-Einstellungen und Funktionen sprechen.
Mein erster USB-Stick konnte mit 128 MB glänzen. Das entspricht gerade mal 0,2% vom Speicher meines aktuellen iPhones. Der Speicher wird heute also eigentlich immer größer - warum dann überhaupt ausmisten?
Zunächst einmal ist es sehr viel leichter, deine (digitalen) Sachen im Griff zu haben, wenn alles ordentlich ist. Wenn dein Smartphone aufgeräumt und clean ist, findest du deine Sachen schneller und hast mehr Überblick über deine Daten.
Die digitale Informationsflut ist gigantisch, aber im Gegensatz zu deinem Zuhause ist dein Smartphone mit wenig Aufwand zu bewältigen. Du musst dazu nicht einmal das Sofa verlassen! Und die schnellen, aber nicht weniger positiven Ergebnisse sind ein wirklich toller Motivations-Boost für dein nächstes Projekt.
Wir sind von einer Übermenge an Möglichkeiten umgeben. Dementsprechend umgibt uns auch eine Übermenge an Ablenkungen. Ein schönes Beispiel ist hier die Film-Auswahl auf Netflix. Je größer die Auswahl ist, umso länger dauert es einen passenden Film auszuwählen. Ich glaube ich habe mehr Zeit damit verbracht, mit anderen Leuten einen Film auszusuchen als tatsächlich einen anzusehen...
Und ganz pragmatisch bedeutet ein ausgemistetes Smartphone mehr Akkulaufzeit. Auch wenn eine App nicht geöffnet wird, kann sie im Hintergrund arbeiten und jede Benachrichtigung auf deinem Bildschirm strapaziert deine Batterie.
Und damit du jetzt all diese schönen Vorteile nutzen kannst, teile ich jetzt mal meine Tipps und Vorgehensweise beim digitalen Ausmisten mit dir. Ich erkläre, wie du in 10 Schritten dein Smartphone aufräumen und eine Grundordnung herstellen kannst, wenn du schon lange nichts mehr geordnet hast.
Klar, wir wollen ausmisten und uns von unnötigem Trennen, aber ja vor allem, um die schönen und wertvollen Dinge besser im Blick zu haben. Und deshalb solltest du diese auch unbedingt schützen. Fällt dir dein Smartphone in einem unbedachten Moment runter, können sowohl geliebte Fotos als auch Chats mit Freunden innerhalb einer Sekunde einfach weg sein.
Ich selbst nutze die iCloud, wodurch im Hintergrund automatisch regelmäßige Back Ups angefertigt werden.
Einstellungen > Apple-ID, iCloud, Medien & Einkäufe > iCloud
Am besten sind aber zwei unterschiedliche Speichermedien. Zusätzlich zur Cloud nutze ich daher einen USB-Stick, der per Lightning-Anschluss direkt ans Handy angeschlossen wird.
Jetzt kümmern wir uns um die Apps. Wichtig ist, dass wir jetzt nur ausmisten und nicht sortieren. Ein Schritt nach dem anderen.
Gehe alle deine Apps durch, entweder auf dem Homescreen von links nach rechts, alphabetisch von A bis Z oder, und das ist meine Empfehlung, über die Speicher-Einstellungen. Dort findest du alle deine Apps sortiert nach Speicherverbrauch.
Einstellungen > Allgemein > iPhone-Speicher
1. Brauchst du die App?
2. Wie oft benutzt du die App?
3. Ist sie dir den Speicherplatz wert?
4. Passt die App zu dir oder zu deinem Wunsch-Ich?
5. Kannst du die App nicht einfach bei Bedarf neu installieren?
Mittlerweile kannst du Apps, die du zwar aktuell nicht nutzt, aber die wichtige Daten und Dokumente enthalten, die beim Löschen verloren gehen würden, auch "auslagern". Der von der App verwendete Speicherplatz wird dann freigestellt, aber die zugehörigen Daten bleiben erhalten. Beim erneuten Download der App wird dann alles wiederhergestellt.
Tippe dazu einfach eine beliebige App im iPhone-Speicher (siehe oben) an. Dann wird dir angezeigt, wie viel Speicher die App und wie viel die Daten verbrauchen.
“Your phone is a slot machine,” says Tristan Harris, former design ethicist at Google. You don’t know what you are gonna get the next time you see a notification, or the next time you pull to refresh. What seems like a tiny distraction hooks you in and steals your hours—hours that you could have used doing something else—perhaps something more fulfilling.
Quelle: https://coffeeandjunk.com/digital-declutter/
Benachrichtigungen sind nichts anderes als kleine Ablenkungen, die in deinen Alltag hüpfen. Dabei gibt es natürlich sehr nützliche und sinnvolle Ablenkungen, für mich z.B. die rechtzeitige Erinnerung an eine Kündigung, den Vers des Tages, oder eine Nachricht von einem lieben Menschen. Aber es gibt auch absolut unnötige Ablenkungen wie neue Likes bei Instagram, unnötige Tipps und 67 Nachrichten in einem Gruppen-Chat.
Es geht um deine Zeit, Produktivität und Akku. Deshalb wähle genau, wer oder was es wert ist, dich zu unterbrechen und eventuell abzulenken.
Einstellungen > Mitteilungen
1) Du kannst einstellen, ob du überhaupt von der App Mitteilungen erhalten möchtest.
2) Du kannst entscheiden, ob du die Hinweise im Sperrbildschirm angezeigt werden, bei den Mitteilungen erscheinen oder als Banner einfliegen sollen.
Die diskreteste Variante ist nur "Mitteilungen" zu wählen. Du kannst so selbst entscheiden, wann du dir Zeit nimmst und deine Mitteilungen durchschaust.
I got 99 Tabs and useful ain't one...
Ich google am Tag mindestens 20 Mal. Sei es, um Öffnungszeiten zu checken, herauszufinden, aus welcher Serie ich diesen Schauspieler nochmal kenne oder um ein in einer Diskussion zu beweisen, dass ich absolut recht habe. (Das läuft mal mehr und mal weniger erfolgreich :D )
Aber eines haben all diese Tabs gemeinsam: Sie bleiben.
Fix gegoogelt, wird das Handy gleich wieder weggelegt. Und wenn ich es wieder entsperre, bin ich bereits zur nächsten wichtigen Mission unterwegs und habe so gar keine Zeit diesen Tab jetzt zu schließen.
Spätestens, wenn dein Handy dir aber mitteilt, du sollst doch bitte einen der 100 älteren Tabs schließen, bevor du einen neuen öffnest, weißt du, es wird Zeit zu handeln...
Endlich gibt es mal einen sinnvollen Gebrauch fürs rüberswipen.
Tippe in Safari unten rechts auf die zwei Vierecke, um in deine Tab-Übersicht zu kommen.
--> Wenn du einen Tab nicht mehr brauchst, kannst du ihn einfach nach links swipen. Oder natürlich ganz klassisch über das "x" schließen.
--> Wenn du einen Tab später noch brauchst, speichere ihn auf deiner Leseliste.
Als nächstes gehen wir die Lesezeichen durch.
Tippe in Safari unten rechts auf das Buch.
Du landest zunächst auf der Leseliste. Links oben tippst du jetzt erneut auf das Buch und du bist in deinen Lesezeichen.
Wenn du jetzt unten rechts auf Bearbeiten tippst, hast du die Möglichkeit neue Ordner anzulegen. Ich habe zum Beispiel einen Ordner für die Arbeit, einen für die selbstständige Arbeit und einen für neue Tipps und Rezepte zum Ausprobieren.
Einen tollen Tipp habe ich übrigens gerade erst bei ahungrymind entdeckt. Sie speichert nützliche Links nicht mehr im Browser, sondern direkt auf Pinterest.
Da ich auch ein sehr visueller Typ bin, werde ich das mal ausprobieren, vielleicht ist es ja auch was für dich.
Wusstest du, dass du in den Einstellungen eine Übersicht aller deiner Passwörter findest?
Einstellungen > Passwörter
Hier kannst du schauen, welche Zugangsdaten du überhaupt noch benötigst und wo du dein Nutzerkonto gegebenenfalls löschen kannst.
Tipp: Falls du einen Mac besitzt, hast du dort in den Einstellungen für Passwörter übrigens eine weitere tolle Hilfestellung:
Gehe dazu einfach oben links auf Safari - Einstellungen - Passwörter und gib dein Kennwort ein. Schon hast du eine Übersicht über alle gespeicherten Passwörter. Wenn Passwörter bereits verwendet werden oder leicht zu erraten sind, findest du ganz rechts ein kleines Warndreieck.
Auch hier solltest du mal einen Blick reinwerfen. Welche Notizen können gelöscht werden?Die übrigen lassen sich mittlerweile ebenfalls durch ein Ordnersystem übersichtlicher gestalten.
Gehe in den Notizen oben links auf "Zurück" und schon siehst du eine Übersicht aller Ordner. Unten links ist das Symbol, um einen neuen Ordner zu erstellen.
Wenn du eine Notiz einordnen möchtest, kannst du so vorgehen:
Du tippst oben rechts erst die drei Punkte und dann "Notiz bewegen" an und den entsprechenden Ordner auswählen.
Du tippst die gewünschte Notiz länger an und wählst in dem sich öffnenden Fenster "Bewegen" und dann den entsprechenden Ordner aus.
Auf den meisten Smartphones nehmen sicherlich Foto- und Videoaufnahmen den größten Teil der Dateien ein. Das liegt daran, dass Fotos emotional aufgeladen sein können und daher vermeintlich wichtiger, also schwerer auszusortieren sind.
Aber lass uns ganz entspannt starten.
Egal ob verwackelt, verschwommen oder zu wenig belichtet. Alle Fotos, deren Inhalt nicht erkennbar ist, werden gelöscht.
Je mehr Fotos du besitzt, desto weniger Zeit hast du für jedes einzelne. Überleg also gut, ob du vom selben Moment 30 verschiedene Fotos benötigst oder dich lieber auf zwei der schönsten konzentrieren möchtest.
Übrigens gibt es auch Cleaner Apps, die doppelte Fotos für dich heraussuchen und dir so jede Menge Zeit sparen können. Allerdings musst du dabei entsprechend den Zugriff auf deine Fotos gewähren. Ich persönlich möchte das nicht, aber falls es für dich in Frage kommt, will ich dir diesen Tipp nicht vorenthalten.
Anstatt eine Notiz zu tippen, wird heute schnell das Handy rausgeholt, um ein Foto von Zetteln, Werbeflyern etc. zu machen. Oder es wird ein Screenshot für später gemacht. Aber irgendwann sind die Termine verstrichen oder die Hinweise veraltet. Daher solltest du jetzt mal die Fotos durchsehen und alle abgelaufenen bzw. nicht mehr benötigten Infos löschen.
An welche Momente willst du dich erinnern? Du musst keine Chronik deines Lebens erstellen. Stattdessen darfst du dir die schönsten Momente immer wieder ins Gedächtnis rufen. Berücksichtige das bei deiner Auswahl.
1) Miste monatlich aus, so hältst du den Aufwand gering. Auch Rückblickend solltest du dir nicht direkt vornehmen, die letzten 3 Jahre zu sortieren. Starte mit dem letzten Monat und arbeite dich dann immer weiter nach hinten.
2) Mach dir einen festen Termin. Ich kümmere mich immer am Ende eines Monats um meine Fotos.
3) Übertrage deine Fotos auf den PC und sortiere dort, falls es dir am Handy zu umständlich ist.
Zum Schluss solltest du einen Blick in den Ordner "Zuletzt gelöscht" werfen. Er ist eine Art Papierkorb für Fotos. Du findest ihn bei
Fotos > Alben > ganz unten bei "Sonstige".
Wenn du jetzt oben rechts auf "Auswählen" tippst kannst du unten links "Alle löschen".
Auch optisch lässt sich am Smartphone einiges aufräumen. Ich gebe dir meine persönlichen Tipps für eine schöne und aufgeräumte Optik.
Ein Hintergrundbild, das clean ist, sorgt für ein aufgeräumtes Gesamtbild. Ich empfehle dir also einen ruhigen und nicht zu aufgeregten Background. Ich selbst habe ein schönes grau und bin damit sehr happy. Wenn mir gerade ein tolles Foto, Bild oder Muster gut gefällt, nehme ich es gerne für den Sperrbildschirm. Den Homescreen sieht man durch die Apps und Widgets ohnehin kaum, probier es also einfach mal aus, ob es dir mit einer einheitlichen Farbe zusagt oder zu langweilig ist.
Die meisten Apps öffne ich über die Suchfunktion, daher habe ich nicht so viele auf dem ersten Homescreen. Nur die, die ich wirklich schnell zur Hand brauche. Auf dem zweiten Homescreen habe ich dann Ordner angelegt.
Und ja, es spricht mich ästhetisch sehr an, wenn Menschen ihre Apps nach Farben sortieren! Aber nein, für mich funktioniert das System überhaupt nicht! :D
Ich sortiere nach Kategorien, z.B. "Fotobearbeitung". Dort finde ich dann die verschiedenen Bearbeitungs-Apps und kann gegebenenfalls mehrere ausprobieren. Oder die Kategorie "Musik", die eigentlich auch "Was für die Ohren" heißen könnte. Denn wenn ich mich morgens in den Zug setze und etwas hören will, entscheide ich spontan, wonach mir ist. Manchmal ist es ein lustiger Podcast (Podcast, Spotify), manchmal ein anspruchsvolles Hörbuch (Audible, Blinkist) und manchmal einfach nur Musik. Weitere Beispiel-Kategorien sind "Spiele", "Shopping", "Produktivität", "Kochen".
Das Widgets-Update fand ich übrigens super. Seitdem nutze ich das Kalender-Widget auf dem Homescreen, unglaublich praktisch! Ich habe meine Monatsübersicht jetzt direkt vor Augen, wenn ich das iPhone entsperre und zusätzlich die Termine des Tages im Blick.
Wer es individuell mag, kann sich mittlerweile seine App Icons selbst gestalten. Eine sehr schöne Variante gibt es zum Beispiel bei odernichtoderdoch als Download.
Auch wenn die inneren Werte natürlich das Wichtigste sind, wollen wir die äußere Hülle nicht vergessen. Wenn du also mit dem Smartphone aufräumen fertig bist, hol dein Smartphone aus seiner Hülle und reinige sie. Den Bildschirm säuberst du dann am besten mit einem Mikrofasertuch und einem bisschen Desinfektionsmittel.
Die Lautsprecher freuen sich über eine vorsichtige Reinigung mit der Zahnbürste und die kleine Öffnung fürs Ladegerät kann mit einem Zahnstocher (natürlich ebenfalls vorsichtig) von Schmutz befreit werden.
Bei ganz empfindlichen Bereichen hilft außerdem Tesafilm. Einfach kurz über die entsprechenden Stellen kleben und abziehen, der Schmutz bleibt dann am Tesa haften.
Zum Schluss solltest du schauen, ob du das neuste iOS-Update installiert hast und auch deine Apps im App-Store auf den neuesten Stand bringen. Updates können nervig sein, sind aber auch wichtig, um die Sicherheit deines Gerätes und vor allem deiner Daten sicherzustellen.
Du hast es geschafft! Dein iPhone ist jetzt aufgeräumt und perfekt organisiert! :)
Damit es auch aufgeräumt bleibt, solltest du dir jetzt direkt einen Termin in den Kalender eintragen, wann du dich das nächste Mal um dein Smartphone kümmerst.
Und dann feiere dich!
Was denkst du?